Wer einen Studienverlaufsplan für seine Studienwahl durchliest, wird die Bezeichnung SWS oder Semesterwochenstunden finden. Hiermit wird der Zeitaufwand pro Vorlesung bzw. Studienmodul beschrieben. Eine Semesterwochenstunde (SWS) ist gleichbedeutend mit 45 Minuten Vorlesung pro Woche. Eingerechnet in die SWS ist nur die reine Vorlesungszeit. Die Zeit für die Vorbereitung und Nachbereitung des gelehrten Unterrichtsinhalts ist nicht eingerechnet. Offiziell wird dafür mit mindestens dem gleichen bis doppelten Zeitaufwand gerechnet – unter Studierenden ist der Zeitaufwand aber stark unterschiedlich. Es kommt halt darauf, wer wie schnell lernt und wie viel Mühle man sich im Studium gibt.
Was sind eigentlich Semesterwochenstunden?
Ah, die guten alten Semesterwochenstunden – kurz SWS. Wenn du dich fragst, was das genau bedeutet, bist du definitiv nicht allein. Lass es mich erklären: Semesterwochenstunden geben an, wie viele Stunden pro Woche du eine bestimmte Veranstaltung im Semester besuchst. Der Begriff mag ein bisschen sperrig klingen, aber eigentlich ist es ganz simpel: Eine SWS entspricht einer Stunde pro Woche über das gesamte Semester hinweg.
Was genau bedeutet das?
Nehmen wir an, du hast eine Vorlesung, die im Vorlesungsverzeichnis mit 2 SWS angegeben ist. Das heißt, dass du in diesem Fach jede Woche zwei Stunden an der Veranstaltung teilnimmst. Und damit meine ich die akademische „Stunde“, die an den meisten Hochschulen tatsächlich 45 Minuten lang ist. Wenn also jemand von einer „Semesterwochenstunde“ spricht, solltest du dir nicht unbedingt eine volle 60-Minuten-Stunde vorstellen, sondern eher eine Dreiviertelstunde.
Ein Semester hat an den meisten Hochschulen so um die 14 bis 15 Vorlesungswochen, in denen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Die restlichen Wochen des halben Jahres (also eines Semesters) sind in der Regel vorlesungsfrei und dienen zum Lernen, für Praktika oder auch einfach mal zur Entspannung.
Wie viele SWS sind „normal“?
Wenn du dich fragst, wie viele Semesterwochenstunden normal sind, hängt das ganz von deinem Studiengang ab. Ein Vollzeitstudium sieht oft so um die 20 bis 30 SWS pro Woche vor. Das klingt nach verdammt viel, wenn du es mit einer Arbeitswoche vergleichst, aber hier geht es nicht nur um Vorlesungen. Da zählen auch Seminare, Übungen, Praktika und manchmal sogar Tutorien dazu.
Wichtig ist dabei: SWS sind nicht das gleiche wie ECTS-Punkte. ECTS-Punkte (das sind die „Credits“, die du sammelst) geben an, wie viel Arbeitsaufwand ein Kurs ungefähr verursacht, also inklusive der Zeit, die du außerhalb der Vorlesungen für Vorbereitung, Nachbereitung und Prüfungen brauchst. Semesterwochenstunden hingegen zeigen einfach nur an, wie oft du tatsächlich im Hörsaal oder Seminarraum sitzt.
Wozu das Ganze?
Der Grund, warum Semesterwochenstunden überhaupt existieren, ist, dass sie dir und den Dozenten helfen, den Stundenplan zu planen. Wenn ein Kurs 4 SWS hat, weißt du sofort, dass du pro Woche viermal 45 Minuten investieren musst. Für Dozenten ist es ebenso praktisch, weil sie ihre Lehrveranstaltungen entsprechend einteilen und die Kapazitäten besser planen können.
Außerdem sind SWS auch eine Orientierungshilfe, um zu wissen, wie intensiv ein Fach ist. Eine Veranstaltung mit 1 SWS ist meistens eher eine kurze Einführung oder vielleicht ein zusätzlicher freiwilliger Kurs, während eine Veranstaltung mit 6 SWS schon richtig umfangreich ist und in der Regel mehr Stoff abdeckt.
Und wie sieht das in der Praxis aus?
Ein typisches Beispiel: Du hast einen Mathe-Kurs mit 4 SWS. Das bedeutet, du sitzt wöchentlich insgesamt viermal 45 Minuten in der Vorlesung oder Übung. Je nach Hochschule und Kursplanung könnte das auf zwei Doppelstunden verteilt sein (also zweimal 90 Minuten). Und dann gibt es noch die Laborpraktika oder Praxis-Seminare, die manchmal in Blöcken abgehalten werden – da könntest du also an einem Tag vier SWS am Stück haben.
Wenn du im Masterstudium oder in höheren Semestern bist, kannst du dir deine Semesterwochenstunden oft etwas freier einteilen, weil viele Veranstaltungen nicht mehr so starr vorgegeben sind wie im Bachelor-Grundstudium. Du kannst also ein bisschen mehr spielen, was deinen Workload angeht.
Zusammengefasst sind Semesterwochenstunden also eine gute Orientierung, um den Zeitaufwand deiner Kurse zu verstehen und deinen Stundenplan vernünftig zu gestalten. Egal, ob es viele oder wenige SWS sind – am Ende zählt, was du daraus machst!