„Schwierigkeiten werden nicht dadurch überwunden, dass sie verschwiegen werden.“ (Bertolt Brecht)
Überfüllte Hörsäle, lange Wartezeiten, Wiedereinführung der Studiengebühren, Zulassungsbeschränkungen – Ausschlaggebend für #unsereUni waren die Missstände an den österreichischen Hochschulen und im österreichischen Bildungssystem. Ein Zustand, der für das Gros an Studenten nicht akzeptabel war und sich in vielen Punkten ändern sollte. Bildung sollte für jeden frei verfügbar sein und die Unis demokratisch geführt werden.
Was #unsereUni gemacht hat, um gegen die herrschenden Missstände an den Hochschulen anzugehen, ist hier im Überblick zusammengefasst:
- 20. Oktober 2009: Hier nahm alles seinen Lauf mit der Besetzung der Aula der Akademie der bildenden Künste in Wien. Studenten und Dozenten protestierten hier gemeinsam gegen die Einführung des Bachelor-/Mastersystems nach den Beschlüssen des Bologna-Prozesses.
- 22. Oktober 2009: Besetzung des Audimax der Uni Wien: Die Uni brennt! Nach einer Demonstration in Wien wurde spontan der Audimax besetzt und ab diesem Zeitpunkt als „Kommandozentrale“ genutzt. Das Ganze bekommt unter den Studenten den Namen „Die Uni brennt“.
- 23. Oktober 2009: Bildung von Arbeitsgruppen und Organisation der Protestbewegung: Durch die Spontaneität der Besetzung war zu Beginn alles sehr chaotisch und unkoordiniert. Die Bildung der Arbeitsgruppen hat die Aktion strukturiert.
- Nach und nach schließen sich mehr und mehr Hochschulen der Bewegung an. Größe Hörsäle werden besetzt und für das Plenum genutzt. Erste Uni die dem Beispiel aus Wien folgt ist die Uni Graz am 23. Oktober 2009. Es folgt die Besetzung eines weiteren Hörsaals an der Uni Wien sowie an der Technischen Hochschule Wien, der Uni Klagenfurt und der Uni Linz.
- 28. Oktober 2009: Demonstrationsumzug in Wien unter dem Motto „Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne“ statt.
- 5. November 2009: Länderübergreifender Bildungsaktionstag mit Deutschland. Hier findet der bundesweite Bildungsstreik statt. In Österreich finden unter anderem folgende Aktionen statt: Flashmobs an verschiedenen Standorten, Besetzung des Büros von Wissenschaftsminister Hahn, Demonstrationen an verschiedenen Standorten.
- 6. November 2009: Bis zu diesem Datum werden in ganz Österreich Hörsäle an 11 Universitätsstandorten besetzt.
- Wissenschaftsminister Johannes Hahn bietet 34 Millionen Euro zur Verbesserung der Situation an den Unis – ein Tropfen auf dem heißen Stein.
- Werner Faymann, sozialdemokratischer Bundeskanzler, kündigt an, die Uni-Budgets bis zum Jahr 2020 von 1,2 auf 2 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt anzuheben – immerhin ein Anfang!
- 21. Dezember 2009: Räumung des Audimax in Wien. Die Bewegung und ihre Unterstützer agieren aber weiter – auch ohne Besetzung des Audimax.
- 11. März 2010: Gegengipfel zum Bologna-Gipfel in Wien. Über 10.000 Studierenden, teilweise auch aus dem europäischen Ausland, nehmen an der Demonstration teil.