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Erster Job nach dem Studium: Darauf sollte geachtet werden

Studierende zögern den Berufseinstieg zwar etwas hinaus, doch auch sie kommen um den Eintritt in das Berufsleben und den ersten Vollzeitjob nicht herum. Dieser Schritt bringt viele Veränderungen mit sich. So führt der Berufseinstieg einerseits zu mehr Geld und mehr Unabhängigkeit, andererseits kommen aber auch neue Verpflichtungen und eine größere Verantwortung auf die Absolventen zu. Ob Versicherung, Vermögensverwaltung, Altersvorsorge oder die erste eigene Wohnung: Dieser Artikel verrät, worauf beim Berufseinstieg geachtet werden soll.

Konditionen des Girokontos überprüfen

Studierende können sich neben zahlreichen weiteren Ermäßigungen auch über ein kostenfreies Girokonto freuen. Nach der Ausbildung muss für das Konto allerdings eine Kontoführungsgebühr bezahlt werden. Diese beträgt abhängig von der Bank zwischen zwei und zehn Euro pro Monat. Absolventen sollten sich daher mit den Konditionen der Hausbank auseinandersetzen und gegebenenfalls weitere Finanzinstituten und deren Angebote vergleichen. In vielen Fällen lohnt sich ein Wechsel, da günstigere Konditionen bei einer Neueröffnung angeboten werden. Neben traditionellen Banken gibt es auch immer mehr Neobanken, die kostenlose Online-Girokonten anbieten. Auch hier lohnt sich ein Vergleich, doch die Konten sind meist an ein bestimmtes monatliches Einkommen gebunden.

Eigene Unterkunft

Der Einstieg in das Berufsleben geht meist mit dem Umzug in eine eigene Wohnung einher. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sich der Lebensstandard langsam anhebt und nicht das gesamte Gehalt in die Lebenshaltungskosten fließt. Bevor die Wohnungssuche startet, sollte man sich daher zuerst ausrechnen, wie viel Geld im Monat für Nahrungsmittel, Freizeit etc. gebraucht wird. So kann abgeschätzt werden, wie viel für die Miete ausgegeben werden kann. In größeren Städten oder Städten, in denen eine Wohnungsknappheit herrscht, wird vor Vertragsabschluss von Vermietern immer häufiger eine Verdienstbescheinigung verlangt. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das vom Arbeitgeber ausgestellt wird und als Nachweis über die regelmäßigen Einkünfte des Arbeitnehmers dient. Die Verdienstbescheinigung wird dabei auch bei anderen größeren Ausgaben wie etwa einem Hauskauf auf Raten oder bei einem Kreditantrag benötigt.

Rücklagen bilden

Insbesondere in der ersten Zeit nach dem Berufseinstieg ist es oftmals schwierig einzuschätzen, wie viel am Monatsende nach Steuern und Versicherungsbeiträgen tatsächlich übrig bleibt. Aus diesem Grund sollten die ersten Gehälter nicht sofort ausgegeben werden, sondern wenn möglich angespart werden. Im besten Fall haben Erwerbstätige stets eine finanzielle Absicherung in Form von zwei bis drei Netto Monatsgehältern. Denn geht die Waschmaschine kaputt, oder muss das Auto in die Werkstatt, kann es ohne genügend liquide Mittel schnell einmal eng werden und zu starken Einschnitten in den Finanzen kommen. Mit einem Finanzpolster wirken sich diese unvorhersehbaren Ausgaben weniger stark auf das Budget aus. Bewährt hat sich hierbei vor allem die 50-30-20-Regel: Die Hälfte des Geldes wird für Fixkosten wie Miete und Lebenshaltungskosten verwendet, 30 % stehen für Freizeitaktivitäten zur Verfügung und die restlichen 20 % werden gespart.

Versicherung abschließen

Studierende sind bis zum 25. Lebensjahr bzw. bis zu ihrem ersten Beruf über die Eltern mitversichert. Für Studierende besteht somit keine Sozialversicherungspflicht. Dies ändert sich allerdings mit dem ersten Arbeitsvertrag oder beim Überschreiten der Altersgrenze. Unverzichtbar ist dabei die Krankenversicherung. Ähnlich wie beim Girokonto gilt auch hier: Angebote und Konditionen sollten verglichen werden. Denn abhängig vom Beruf und dem Gehalt kann es sich auch lohnen, eine private Krankenversicherung abzuschließen. Des Weiteren sind noch zwei andere Versicherungen empfehlenswert: hierzu zählen einerseits eine Haftpflichtversicherung und andererseits eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die private Haftpflichtversicherung dient dazu, Sachschäden, Vermögensschäden oder Personenschäden abzudecken, während eine Berufsunfähigkeitsversicherung den Lebensunterhalt bei einer Krankheit oder einem Unfall absichert.

Altersvorsorge

Vor allem Absolventen und junge Berufseinsteiger denken noch nicht an die Rente. Dennoch sollte die Altersvorsorge nicht hintangestellt werden. Denn die gesetzliche Rente wird jungen Menschen künftig keinen ausreichenden Ruhestand mehr sichern können. Zusätzliche Vorsorge ist daher also gerade bei jüngeren Generationen zwingend notwendig. Je früher damit begonnen wird, desto besser. Denn wer beispielsweise langfristig kleinere Beträge fürs Alter zurücklegt, bekommt dafür Zinsen und kann vom Zinseszinseffekt profitieren. Zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung haben alle Arbeitnehmer in Deutschland ein Recht auf eine betriebliche Altersvorsorge, die als Zusatzversorgung dient. Der Arbeitgeber ist dabei beispielsweise zur Entgeltumwandlung verpflichtet: Dabei können Arbeitnehmer einen frei gewählten Teil ihres Bruttoeinkommens anlegen – der Arbeitgeber ist dann dazu verpflichtet, 15 % dieser monatlichen Einzahlung beizulegen.

Fazit

Der Berufseinstieg nach dem Studium ist ein großer Schritt für jeden Absolventen. Zu Recht, denn der Einstieg ins Berufsleben geht nicht nur mit neuen Möglichkeiten, neuen Chancen und neuen Perspektiven einher, sondern führt auch zu einigen Veränderungen im Alltag. Um diese Veränderungen problemlos zu meistern und damit der Übergang vom Studienalltag ins Berufsleben reibungslos funktioniert, sollten sich Absolventen daher frühzeitig mit möglichen neuen Girokonten, nötigen Versicherungen, der Bildung von Rücklagen, der Finanzierung der eigenen Wohnung sowie mit der Altersvorsorge auseinandersetzen.