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Auslandsstudium – Tipps für die Bewältigung des ersten Eindrucks

Die Wahl des Studienortes hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Einige Universitäten im Ausland haben einen sehr guten Ruf, andererseits ist ein Umzug in ein anderes Land eine große Umstellung. Neben den ganzen Formalitäten kommen auf dich auch die Eindrücke deiner neuen Umgebung zu. Tropisches Klima, fremde Kulturen oder die Sprachbarriere – wer im Ausland studiert, sollte gut vorbereitet sein.
Eingang der Uni Tokio
Trotzdem kann es unglaublich viel Spaß machen, neue Orte für sich zu entdecken und natürlich eine gute Bildung zu erhalten. Dabei gibt es viele Wege, sich vorher zu informieren und mehr über deine neue Heimat zu erfahren.

1. Klimacheck
Das erste, mit dem du in Berührung kommen wirst, sind die unterschiedlichen Temperaturen, Luftfeuchtigkeit oder Kälte, Trockenheit und Regen oder Schnee. Natürlich kannst du dich an alles gewöhnen, trotzdem kann es helfen, sich auch mental darauf einzustellen, dass zum Beispiel in Toronto in Kanada die Winter deutlich heftiger werden können, als du es in Österreich gewohnt bist.
Nicht für jeden ist das subtropische Klima in Singapur ideal oder die trockene Hitze in Canberra, Australien. Bevor du dich bewirbst, schau dir Lage und Standort der Universitäten genau an. Geh als erstes auf die Uni-Homepage oder Webseiten mit aktuellen Länderinformationen, wie zum Beispiel Tripmondo. Dort findest du oft Beschreibungen von Ländern außerhalb des europäischen Spektrums und wichtige Anlaufstellen.

2. Wohnen und Lebensart
Hier in Österreich leben Studierende in Studentenwohnungen, Wohnheimen, in WGs oder bei den Eltern. Diese Optionen gibt es natürlich auch im Ausland, aber in einigen Fällen solltest du dich auf Umstellungen vorbereiten. In den USA sind die Zimmer in Studentenwohnheimen oft mit zwei Personen pro Raum belegt. Wer das nicht möchte, muss mit höheren Kosten für eigene Mietwohnungen oder Zimmern in WGs rechnen. Andererseits kann eine andere Form der Wohngemeinschaft auch viele neue Erfahrungen bieten, wenn du dich darauf einlässt.
Bleib nicht allein - Suche Anschluss an Kommilitonen oder WG-MitbewohnernIn vielen Ländern sind ausländische Studierende oft getrennt von den einheimischen untergebracht, besonders in den günstigen Wohnheimen. In Japan ist es zum Beispiel unüblich in einer WG zu leben. Für eine Wohnung in Tokio musst du zum Teil über 600 Euro im Monat plus Vermittlungsgebühren und Nebenkosten aufbringen, für einen Platz im Wohnheim nur 100 Euro.
Die kulturellen Unterschiede kommen bereits in Europa deutlich zur Geltung. Während Deutschland und Österreich noch viele Gemeinsamkeiten aufweisen, sieht es in Portugal oder Ungarn schon ein wenig anders aus. Am besten du informierst dich bereits in Österreich über eventuelle Fettnäpfchen. Viele Universitäten bieten Informationsveranstaltungen dazu an oder du kontaktierst einfach Studierende, die bereits vor Ort waren. An deinem neuen Studienort kannst du dich oft im Wohnheim oder bei der Studierendenvertretung, an schwarzen Brettern oder über Infobroschüren über weitere Angebote und Veranstaltungen informieren. Oft helfen dir auch deine Mitbewohner bei der Eingewöhnung in das neue Leben.

3. Finanzen
Fremdes Land – fremde Währungen. Während in Österreich die Ausgaben der Studierenden monatlich im Durchschnitt bei 930 Euro liegen, haben vor allem Länder im außereuropäischen Raum niedrigere Lebenshaltungskosten.
Wie hoch sind die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben während des Studiums?Diagramm 1: Ausgaben östereichischer Studierender, Sozialerhebung 2011

Solltest du kein Vollstipendium erhalten haben, kommen natürlich einige Kosten auf dich zu, wie Anmeldegebühren, Flug, Unterkunft und Studiengebühren. Viele Universitäten weltweit fordern hohe Gebühren für ein Studium, zum Teil bis zu 10.000 Euro im Jahr. Informiere dich vorher auf den Uniseiten oder bei der Studienberatung darüber. Australien verlangt zum Beispiel umgerechnet 6000 bis 8000 Euro pro Jahr, ein Auslands-Bafög gibt es für ausländische Studierende aber meist nur für ein Jahr. Weitere Kostenpunkte sind zusätzliche Krankenversicherungen, Arztbesuche oder Lehrmittel. Solltest du in tropischen Gebieten studieren wollen, musst du an eventuelle Impfungen denken. Tipps für die Finanzierungsarten eines Studiums gibt es auf dieser Seite.
Es hilft ebenfalls, vor dem Antritt des Studiums die wichtigsten Adressen zu notieren und Anlaufstellen wie Studentenwerke, Botschaften oder Ausländertreffpunkte vorzumerken. Fremde Währungen solltest du dir vorher ebenfalls gut ansehen und dir die entsprechenden Einheiten merken, damit du die Kosten vor Ort besser kalkulieren kannst.

4. Sprachen
Neben Klima und anderer Kultur, bilden fremde Sprachen die größte Herausforderung eines Auslandstudiums. Die Wissenschaftssprache weltweit ist zwar größtenteils Englisch, aber in den Lebenswelten außerhalb der Universität gibt es große Unterschiede. Hab vor Ort keine Angst einfach los zu reden, oft reagieren Einheimische positiv auf die ersten sprachlichen Gehversuche im fremden Land. Der erste Kontakt entsteht meist über Small Talk und Höflichkeitsformeln, die du dir schnell aneignen kannst. Das erleichtert den Einstieg ins Studentenleben.
Bei einem längeren Aufenthalt solltest du dich mit mehreren Kursen vorbereiten. Manchmal gibt es bereits Kurse an der eigenen oder der fremden Universität; oft musst du diese aber aus der eigenen Tasche zahlen. Hilfreich sind da eventuell Sprachstipendien oder Sommeruniversitäten. Diese gehen meist nur über ein paar Monate oder ein Semester, haben aber den Vorteil, dass du intensiv, ohne langfristige Kosten, studieren kannst.

Mit sprachkursen richtig auf das Auslandsstudium vorbereiten.Der erste Eindruck zählt, das gilt auch für deinen Universitätsstandort im Ausland. Oft helfen Reiseberichte von Freunden, Kommilitonen oder Erfahrungsberichte online bei der Einschätzung der Lage vor Ort. Zwar kann eine Beschreibung die Realität nicht zu 100 Prozent wiedergeben, aber sie unterstützt dich bei der Auswahl, der Vorbereitung und der Kostenkalkulation. Für Studieninteressierte bietet zum Beispiel das Programm Erasmus back to school des Österreichischen Austauschdienstes (Oead) Informationsveranstaltungen mit ehemaligen Studierenden, die im Ausland waren.

Bildquellen:
Abbildung 1: Wikimedia.commons.org © Tomgally (CC0 1.0)
Abbildung 2: Wikimedia.commons.org © David Iliff (CC BY-SA 3.0)
Abbildung 3: Wikimedia.commons.org © Mosborne01 (CC BY-SA 3.0)