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Studium mit Zukunft: Welche Fähigkeiten werden bald gefragt sein?

Nicht erst seit der flächendeckenden Verbreitung von KI-Systemen ist klar, dass sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren stark verändern wird. Immer mehr Bereiche des täglichen Lebens werden digitalisiert und damit fallen einige Berufe der Automatisierung zum Opfer.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Branchen und Sparten, die jetzt wichtiger sind als je zuvor. Denn KI und Digitalisierung können zwar redundante Aufgaben übernehmen, sie sind aber nicht in der Lage, den Menschen zu ersetzen. Schauen wir uns einige Berufsbilder an, mit denen du auch in Zukunft noch sehr gefragt sein wirst.

Veränderung durch Digitalisierung – warum du keine Angst vor der Zukunft haben musst

Die Verbreitung von KI, die immer häufigere Nutzung von Programmen statt Menschen – all das kann Angst machen. Viele Branchen arbeiten heute fast nur noch digital oder haben sich hier zumindest ein Standbein aufgebaut. Warum das nicht immer verlustreich sein muss, lässt sich am Beispiel der Glücksspielbranche gut erklären. Sie ist noch relativ jung, denn lange Zeit war iGaming nicht als anerkannt und legal angesehen.

Wer früher zocken wollte, nutzte dafür Spielotheken in Wien und Co. Heute sind es Anbieter wie NetBet Österreich, die das gesteigerte Interesse am Gambling abfangen. Tatsächlich mussten einige lokale Spielotheken (aber nicht die großen Casinos) den Hut nehmen und ihren Laden schließen. Mitarbeiter wurden arbeitslos und brauchten neue Jobs. Bestätigt sich damit nicht die Theorie, dass die Digitalisierung Jobs zerstört?

Mitnichten, denn durch Online-Casinos beispielsweise wurden mehr Jobs geschaffen als vernichtet. Es braucht IT-Fachkräfte, Juristen (rechtliche Umsetzbarkeit etc.), Programmierer und viele weitere Spezialisten, um eine digitale Spielstätte zu realisieren. An diesem Beispiel lässt sich sehr gut erkennen, dass es auch in Zukunft viele wichtige Studiengänge gibt, bei denen der Job nicht in Gefahr ist!

Informatik – der Dauerbrenner mit Zukunft im Beruf

Die Nachfrage nach Studiengängen im Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie liegt in Österreich auf einem hohen Niveau. Rund 18021 belegte Plätze gab es an den Unis im Studienjahr 20/21, Tendenz steigend. Eine sinnvolle Wahl, denn mit Information schaffst du dir dein Standbein für die Zukunft.

Du lernst das Grundverständnis für Programmieren, Algorithmen und Datenstrukturen, was dir wiederum freie Bahn beim Umgang mit KI-Systemen und Digitalisierung ermöglicht. Firmen werden stärker denn je darauf angewiesen sein, dass die IT-Abteilung aus erfahrenen, studierten Persönlichkeiten besteht, die sich mit den neuen Technologien auskennen.

Vergiss dabei aber nicht, dass Skills im Leben nicht alles sind. Letztlich musst du natürlich einen Beruf wählen, der dir Freude macht. Und wenn der Computer als Arbeitsort so gar nicht dein Ding ist, gibt es viele Alternativen.

Lehrkräfte händeringend gesucht – Wissensvermittlung als Zukunft

Du arbeitest gern mit jungen Menschen und möchtest dein Wissen an sie weitergeben? Zahlen und Technik am Computer interessieren dich weniger, deine Arbeit findet im Reallife und nicht am Rechner statt? Der Lehrermangel in Österreich ist gravierend, die Angst geht um, dass Schulklassen nicht mehr besetzt werden können. Allein daran erkennst du, welchen hohen Bedarf an Lehrkräften es gibt.

Die Herausforderungen sind hoch, das Bildungswesen ist kompliziert und die wenigen Lehrer Österreichs werden händeringend gebraucht. Durch den starken Fachkräftemangel in diesem Bereich kannst du dir sicher sein, dass dein Job nicht so schnell ersetzt wird. Junge Menschen wird es immer geben und auch das Konzept Schule verschwindet nicht.

Womöglich wirst du auch hier technische Skills brauchen, um deine Schüler später einmal digital unterrichten zu können. Deine Kernarbeit besteht aber darin, den jungen Menschen Österreichs den Start ins Leben und die berufliche Zukunft zu erleichtern.

Maschinenbau – das Studium für die Entwicklung des „künstlichen Menschen“

Zugegeben, das klingt ein wenig nach Fiktion, doch als Maschinenbaustudium hast du die Möglichkeit, maßgeblich an der Entwicklung von Robotern teilzuhaben. Vernetzte Maschinen, Automaten und Roboter werden in der Zukunft einen Teil unseres Lebens bestimmen.

Während einerseits Menschen im Beruf dadurch ersetzt werden, braucht es andererseits erfahrene Maschinenbau-Ingenieure, durch die eine Weiterentwicklung erst möglich ist. Deine Jobaussichten bei diesem Studiengang sind gut, denn technische Fortschritte etc. werden rasant stattfinden und dann braucht es dich und dein Know-how zur Umsetzung.

Medizinstudium – die junge Generation ist zukunftsentscheidend

Es gibt viele Studienrichtungen, die sich primär mit Maschinen, Zahlen, Daten und Fakten beschäftigen. Ganz anders sieht es in der Medizin aus. Dein Arbeitsfeld befindet sich primär direkt am Menschen und ein Ärztemangel kann ganz erhebliche Auswirkungen auf das gesellschaftliche Wohlbefinden haben. Viele Hausärzte des Landes haben den 60. Geburtstag schon hinter sich und praktizieren primär nach dem alten Lehrbuch.

Das wird zu einem Problem, denn auch in der Medizin werden künftig Telemedizin und KI-Diagnostik Tools eine Rolle spielen. Es braucht Nachwuchs, der bereit ist, mit solchen Möglichkeiten zu arbeiten. Das Wissen zu vermitteln, ist bei Ärzten schwer, die seit 40 Jahren und mehr nach ihrem Goldstandard arbeiten.

Die nächste Generation der Mediziner wird veränderte Arbeitsbedingungen erleben. Auch hier ist wichtig zu wissen, dass die Maschine den Arzt nicht ersetzen wird. Künftig kann sich dieser aber verstärkt auf die Therapie und Linderung von Beschwerden konzentrieren, wenn beispielsweise Diagnostik Tools als starke Partner an der Seite stehen.

Mathematik – das Hassfach in der Schule als Studium

Mathe war immer dein Albtraum-Fach, und jetzt sollst du es studieren? Für diesen Studiengang benötigst du Freude an Zahlen und ein grundlegendes Verständnis für Mathematik. Dann hast du hier aber einen Beruf, mit dem du auch in Zukunft viel anfangen kannst. Algorithmen und Daten basieren primär auf Zahlen und genau diese werden immer mehr benötigt.

Bei der Entwicklung neuer technologischer Systeme zur Datenanalyse und der Weiterentwicklung von Deep Learning und Co. wirst du als Mathematiker immer einen hohen Wert haben. Hinzu kommt, dass auch hier mit einem Fachkräftemangel zu rechnen ist.

Das Studium der Mathematik benötigt viel Disziplin und gilt als eines der härtesten. Gelingt es dir, Mathematik zu verstehen und sinnvoll anzuwenden, stehen dir beruflich alle Möglichkeiten offen.

Viele Studiengänge auch in der Zukunft wichtig

Ob soziale Bereiche wie Pädagogik, Medizin und Psychologie oder IT-relevante Sparten – die Zukunft an Österreichs Unis entwickelt sich weiter. Studiengänge in den Bereichen Buchhaltung und Finanzwesen könnten in der Zukunft weniger gefragt sein. Auch der Agrarsektor wird immer weiter automatisiert, sodass Fachwissen nicht mehr zwingend erforderlich ist.

Heutzutage steigt der Bedarf an Ärzten ebenso an wie an Lehrkräften, Mathematikern und ganz besonders IT-Fachleuten. Um den optimalen Studiengang für dich zu finden, ist es wichtig, dass du dir Gedanken über die Zukunftsfähigkeit des Jobs machst, aber auch über deine eigenen Wünsche.