Die Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) hat zu friedlichen Protesten gegen den jährlich stattfindenden Akademikerball aufgerufen, da dieser ein Treffpunkt rechtsextremer Kräfte aus ganz Europa ist.
Veranstaltet wird der Ball in diesem Jahr von der Wiener FPÖ, nachdem der bisherige Veranstalter, die Betreibergesellschaft Hofburg Vienna , wegen massiver öffentlicher Proteste gegen die zuvor als Ball des Wiener Korporationsringes (WKR-Ball) abgehaltene Veranstaltung nicht mehr zur Verfügung steht.
Bei dem Korporationsring handelt es sich offiziell um einen Zusammenschluss von Burschenschaften, zu den Gästen zählen jedoch ranghohe europäische Rechte, die sich mehr oder minder offen zu Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie bekennen.
Die Hofburg dient dabei nachwievor als Veranstaltungsort, obgleich sie zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und somit zur Völkerverständigung und gegenseitigen Wertschätzung der Kulturen beitragen sollte.
Gemeinsam mit der SPÖ, den Grünen sowie evangelischen und katholischen Kirchenverbänden hat die ÖH die Protest-Aktion „Jetzt Zeichen setzen!“ ins Leben gerufen. Bereits im vergangenen Jahr konnten sie zwischen 8000 und 10.000 Menschen mobilisieren. Da es im Vorjahr allerdings zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen mit Rechtsextremen und der Polizei kam, betont die ÖH in diesem Jahr ganz besonders die Friedfertigkeit ihrer Demonstration und distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Gewalt.
Als Erfolg des Protests aus dem letzten Jahr wertet die ÖH indessen, dass die Teilnehmerzahl des Akademikerballs von 3000 auf 780 Personen in diesem Jahr geschrumpft ist. Dies verdeutlicht, dass öffentliche Proteste gegen rechtes Gedankengut wirksam sind.