Das Hochschulprogramm Erasmus feiert 2017 seinen 30. Geburtstag. Dank Erasmus können Studierende Universitäten in ganz Europa besuchen oder Praktika absolvieren und dafür eine finanzielle Förderung erhalten. Fünf Millionen Studenten haben den Erasmus-Austausch schon gewagt. Jeder Student hat seine ganz eigenen Gründe warum er sich entschließt, ins Ausland zu gehen, es gibt sowohl Vor- wie auch Nachteile, die ein Auslandsstudium bietet. Wer als Student ernsthaft überlegt für drei, sechs oder auch 12 Monate ins Ausland zu gehen, sollte zunächst schauen, was auf einen zukommt. Im Folgenden werden die häufigsten Fragen und alle Pro und Kontra Punkte zusammengefasst.
Möglichkeiten und Vorteile
Erasmus ermöglicht Studenten den Blick über den berühmten Tellerrand und bietet die einmalige Chance ein neues Land kennenzulernen, in eine fremde Kultur einzutauchen und dort zu leben, wo man schon immer hinwollte und neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen. Ganz nebenbei kann man seinen Lebenslauf aufwerten, eine neue Sprache lernen und seine interkulturellen und fachlichen Kompetenzen verbessern. Die Studienleistungen im Ausland werden anerkannt und die Studiengebühren entfallen. Die neuen Erfahrungen, die man sammelt, helfen nicht nur im späteren Berufsleben, sondern auch dabei, sich persönlich zu entwickeln und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.
Der Ablauf – So bewirbt man sich für Erasmus
Im Grunde braucht man sich nur für eine Stadt und eine Partneruniversität zu entscheiden und dann das Bewerbungsformular auszufüllen. Bewerben dürfen sich nur EU-Bürger oder Ausländer mit österreichischer Aufenthaltserlaubnis und Studierende, die seit mindestens einem Jahr an einer Hochschule eingeschrieben sind. Der erste Schritt führt Studierende in das Erasmus-Büro der eigenen Hochschule. Wichtig: Auf die jeweiligen Deadlines und Hochschulfristen achten! Matura Zeugnis, Leistungsnachweise vom Studium, tabellarischer Lebenslauf und Motivationsschreiben einreichen und genaue Angaben zum Wunschort machen. Sind die Bewerbungsunterlagen fristgerecht abgegeben worden, werden sie vom Erasmus-Büro geprüft. Die endgültige Entscheidung wird schriftlich per Post oder Email mitgeteilt. Bei einer Absage aufgrund hoher Bewerberzahlen besteht die Möglichkeit, über das Nachrückverfahren teilzunehmen.
Das Angebot – Wie man den richtigen Studienort findet
Ist die Entscheidung für ein Auslandssemester gefallen, muss man sich nur noch wissen, wohin es gehen soll. Es empfiehlt sich früh mit der Planung zu beginnen. Man hat ganze 33 Länder zur Auswahl, den Studienort kann man sich frei auswählen – doch das ist leichter gesagt als getan. Bei der Qual der Wahl helfen, kann die Map von GetYourGuide. Eine Karte, mit 72 Universitäten und 67 Städten. Mit ein paar Klicks lässt es sich ganz einfach durch die Länder und Universitäten navigieren und nach persönlichen Präferenzen filtern. Schon werden die passenden Universitäten im europäischen Ausland angezeigt. Lebenshaltungskosten, Erasmus-Förderung, Universitäten im Europa Ranking, Infrastruktur, Wohnungssituation und Nachtleben werden miteinander verglichen. So lässt sich kinderleicht eine Vorauswahl treffen.
Die Schwierigkeiten eines Auslandssemesters
Grundsätzlich hat Erasmus viele positive Auswirkungen, doch nicht für jeden ist ein Auslandsaufenthalt das Richtige. Auch die negativen Aspekte sollten wohl bedacht werden. Während manch einer die Unabhängigkeit im Ausland, weit weg von Zuhause genießt, freut sich nicht jeder darüber komplett auf sich selbst gestellt zu sein. Der Planungsaufwand im Ausland ist hoch und wenn man die Sprache noch nicht sicher spricht und das Land nicht kennt, kann es zusätzlich schwer werden eine schöne Unterkunft zu finden, den Vorlesungen zu folgen und sich im unvertrauten Umfeld zurecht zu finden. Die fremde Kultur und die Entfernung von Freunden, Familie oder Partner kann zu Heimweh führen – eine weitere Belastung. Denn trotz Skype, Facebook & Co. kann es schwer werden den Kontakt zu halten. Ausland bedeutet meist auch ein Jahr länger studieren. Nur wenige schaffen es, die Studienzeit im Ausland zu kompensieren. Eine wichtige Rolle spielen auch die Kosten. Die Ausgaben können trotz des Stipendiums aufgrund teurerer Lebenshaltungskosten steigen.
Doch wenn man Pro und Kontra miteinander vergleicht, wird klar, dass die positiven Aspekte bei den meisten Studenten wohl überwiegen sollten und sie in der Lage sind, die Herausforderungen zu meistern. Ein Jahr im Ausland ist also nur zu empfehlen.