Spätestens nach Abschluss des Studiums beginnt die spannende Bewerbungsphase. Dann zeigt sich, wie die Chancen tatsächlich stehen und der Berufsstart steht kurz bevor. Doch mit dem Verfassen von Bewerbungen kommen zahlreiche Fragen zustande. Wie stellt man sich idealerweise vor, welche Arbeitgeber kommen in Frage und welche Möglichkeiten zur Eigeninitiative sind sinnvoll? Mit diesem Ratgeber möchten wir dich bei deinem Bewerbungsvorhaben unterstützen. Wir haben Tipps für eine clevere Bewerbungsstrategie zusammengestellt und zeigen auf, wie Du deine Fähigkeiten und Qualifikationen bestmöglich präsentierst.
Kontakte knüpfen und Praktika absolvieren
Viele machen während des Studiums den Fehler und kümmern sich nicht um den Berufseinstieg. Dabei kann es enorme Vorteile bringen schon während des Studiums wertvolle Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen oder Praktika zu absolvieren. Auf diese Weise kannst Du deine persönlichen Vorlieben näher kennenlernen und gelangst zu wichtigen Erkenntnissen hinsichtlich deines beruflichen Ziels. Natürlich sollte bereits vor dem Studium klar sein, in welche Richtung es gehen soll. Doch die Spezialisierung kristallisiert sich meist erst während der Semester heraus. Informiere dich frühzeitig über mögliche Branchen und die damit einhergehenden Berufschancen. Überlege welche Positionen infrage kommen und analysiere den Markt nach potenziellen Arbeitgebern. Berufsfachmessen können dir als ideale Plattform dienen, um Kontakt zu Betrieben aufzunehmen. Viele Unternehmen sind offen für Berufseinsteiger, die Eigeninitiative und Interesse zeigen. Nicht selten ergeben sich Praktika, woraus sich später ein Arbeitsverhältnis entwickeln kann.
Arbeitsmärkte analysieren
Wenn die ersten beruflichen Möglichkeiten analysiert wurden und mögliche Positionen feststehen, kannst Du bereits damit beginnen, den Arbeitsmarkt zu durchleuchten. Neben regionalen Märkten solltest Du die Arbeitsmärkte auswärts nicht außen vor lassen. Möglicherweise entgehen dir ansonsten attraktive Jobangebote. Neben Zeitungsannoncen dienen dir Portale wie die Online Jobbörse StepStone als hilfreiche Begleiter auf dem Weg zum Traumjob. Hier kannst Du die regionale mit der nationalen Jobsuche kombinieren und gezielt nach Stellenangeboten für Fach- und Führungskräfte sowie anderweitige Positionen suchen. Zudem lassen sich Stellenangebote nach Berufsfeldern sortieren, was dir die Orientierung erleichtert.
Jobanzeigen richtig lesen
Häufig werden Stellenanzeigen nicht richtig oder nicht aufmerksam genug gelesen. Obwohl Unternehmen wertvolle Zeit investieren, um die Anzeigen bestmöglich zu formulieren und die Bewerberzahl sinnvoll einzuschränken, missachten viele Bewerber die dort aufgeführten Anforderungen und Wünsche. Absagen sind das Ergebnis. Wer Jobanzeigen richtig liest und intelligent darauf antwortet, steigert seine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch immens. Fünf Elemente sind in den meisten Stellenanzeigen enthalten:
- Wir sind
- Wir suchen
- Wir erwarten
- Wir bieten
- Wir bitten
Mit diesen fünf Punkten nennen potenzielle Arbeitgeber konkret Ansprüche, Leistungen und Erwartungen. Bei „wir erwarten“ erläutern Betriebe die nötigen Kenntnisse und Qualifikationen. „Muss-Voraussetzungen“ werden meist mit „erforderlich“ oder „notwendig“ gekennzeichnet. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, verschwendet beim Bewerben seine und die Zeit des Unternehmens. Als vorteilhafte Extras, aber keine zwingenden Voraussetzungen, können Erwartungen eingeordnet werden die mit „wünschenswert“ oder „optimal“ beschrieben sind. Wird „mehrjährige Erfahrung“ gefordert, ist dies kein Grund auf eine Bewerbung zu verzichten. Abhängig von Schlüsselqualifikationen, Kenntnissen und persönlichem Können ist Erfahrung zweitrangig. Schließlich muss jede Fachkraft ihre Karriere irgendwann starten. Würde kein Unternehmen unerfahrene Menschen einstellen, gäbe es keine Fachkräfte mit Berufserfahrung.
Die richtige Einstellung
Für erfolgreiche Bewerbungsphasen ist es entscheidend die richtige Einstellung zu haben. Du solltest dich nicht als Nummer im Bewerbungsdschungel betrachten, sondern als fähige Person mit besonderen Qualifikationen und Know-how, das einem Unternehmen einen wertvollen Vorteil einbringen kann. Konzentriere dich auf deine Fähigkeiten und versuche diese in den Bewerbungsunterlagen und in Vorstellungsgesprächen möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen. Mit Arroganz hat dies nichts zu tun. Du solltest lediglich zu deinem Können stehen und dir darüber bewusst sein. Bereits eine positive Grundeinstellung kann viel bewirken.
Bewerbungsunterlagen überarbeiten
Die Standards für Bewerbungen ändern sich kontinuierlich. Daher ist es unverzichtbar Bewerbungsunterlagen regelmäßig zu aktualisieren und entsprechend anzupassen. Der Lebenslauf ist mittlerweile nur noch bis zu Matura aufzustellen, also bis zur Reifeprüfung der Hochschulen. Dementsprechend darf das Maturazeugnis des Maturanten nicht fehlen. Erfolgreich absolvierte Praktika sollten im Lebenslauf nur erwähnt werden, wenn sie mit dem aktuellen Jobangebot in Verbindung stehen. Beispielsweise macht es keinen Sinn bei einer Bewerbung als Ingenieur ein Praktikum im Bereich Konditorei zu erwähnen. Das Beispiel ist zwar weit hergeholt, aber derartige Kontraste sind nicht unüblich im Laufe der langjährigen Bildungsphase. Hobbies sind nur zu nennen, wenn:
- diese das Durchhaltevermögen verdeutlichen
- die Teamfähigkeit bezeugen
- oder die Leistungsbereitschaft unterstreichen
Vielerorts ist mittlerweile ein Motivationsschreiben gewünscht. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Dritte Seite“ von Bewerbungen.
Dort wird unter anderem der Zweck des Dokuments erläutert: „Weil die meisten Personaler wenig Zeit haben, soll das Motivationsschreiben ergänzen, herausstreichen, überzeugen – und eben per Schnellübersicht Zeit sparen. Damit ist es eine noch einmal komprimierte Version des Engagements, der Eckdaten und der Pro-Argumente für einen Kandidaten.“ Generell sollte das Ziel einer Bewerbung sein, die persönlichen Stärken herauszuarbeiten und aufzuzeigen, welchen Vorteil das Unternehmen durch dich hätte.
Praktische Tipps zum Bewerbungsgespräch wurden von Zeit-Online im folgenden Ratgebervideo zusammengefasst.