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Ausbildungskredite: Eine finanzielle Brücke für Studenten

Lebenslanges Lernen ist eine individuelle Angelegenheit: Ob es darum geht, das Abitur nachzuholen, ein Zweitstudium zu absolvieren oder sich in der Softwareentwicklung weiterzubilden – überall spielt es eine Rolle. Die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung ist heute größer denn je. Wie Sie diese auch ohne große finanzielle Rücklagen finanzieren können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Mit dem richtigen Studium zum Traumberuf

Wer gibt Ihnen Karriereratschläge? Ihre Eltern, Freunde oder suchen Sie Informationen im Internet? Versuchen Sie es doch einmal mit Henry Ford. Als Gründer des US-amerikanischen Automobilherstellers Ford Motor Company hatte er bereits vor 100 Jahren eine wichtige Erkenntnis, die heute den Arbeitsmarkt prägt: die Bedeutung des lebenslangen Lernens. Dieses Konzept ist heutzutage entscheidender denn je, unabhängig vom Berufsfeld. Biografen betonen, dass Henry in der Lage war, mit jedem über jedes Thema zu diskutieren – sei es über die Entwicklung der Schifffahrt im Nordatlantik, die Alltagsrealität einer Reinigungskraft oder über Judo.

Lebenslanges Lernen kann bedeuten, sich persönlich weiterzuentwickeln, einem Traum nachzugehen oder verpasste Gelegenheiten nachzuholen. Investieren Sie in Ihre Zukunft mit einem Ausbildungskredit und erfüllen Sie sich Ihren Traum vom Traumberuf. Führenden Experten zufolge wird es infolge der KI-Revolution in der modernen Arbeitswelt zahlreiche Veränderungen und Trendwenden geben, die entsprechendes Fachwissen erfordern. Dieses Know-how erlangen wir hauptsächlich durch Aus- und Weiterbildungen.

Aus- und Weiterbildung ist eine Frage des Geldes

In vielen Teilen der Welt, einschließlich Deutschland, hängt der Zugang zur Bildung oft vom finanziellen Hintergrund ab. Dies betrifft insbesondere das Studium. Ein Masterstudium im Bereich Cybersecurity kann beispielsweise zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten. Die Ausbildung zum Ernährungsberater kann aufgrund von Kursgebühren, Materialien sowie Reise- und Übernachtungskosten sogar noch teurer sein. Doch wie ist lebenslanges Lernen möglich, wenn man kein finanzielles Polster hat?

Stipendien und staatliche Förderungen

Beschäftigte, die ihre Ausbildung mit sehr guten Leistungen abgeschlossen haben, können ein Aufstiegsstipendium beantragen, ohne dass eine Rückzahlung erforderlich ist. Auch junge Berufstätige unter 25 Jahren, die herausragende Leistungen zeigen, können ein Weiterbildungsstipendium beantragen. Bei einer Eigenbeteiligung von 10 Prozent unterstützt der Staat mit bis zu 8.700 Euro. Ein Blick auf private Stipendien kann sich ebenfalls lohnen. Lassen Sie sich nicht von der weit verbreiteten Ansicht abschrecken, dass nur Exzellenzstudierte für diese Förderungen infrage kommen. Es ist ratsam, den deutschen Stiftungsindex zumindest einmal zu durchsuchen und die Website der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung aufzusuchen, um weitere Informationen zu erhalten.

Wenn andere Wege nicht passend erscheinen, ist es sinnvoll, sich nach staatlichen Zuschüssen umzusehen. Arbeitslose können beispielsweise einen Bildungsgutschein beantragen, wobei der Staat die vollen Kosten für berufliche Weiterbildungen übernimmt. Hierfür ist jedoch eine glaubhafte Darstellung der Verbesserung der eigenen Arbeitsmarktchancen gegenüber der Agentur für Arbeit notwendig.

Zudem gibt es Bafög nicht nur für Studierende, sondern auch für Personen, die eine Meisterprüfung, Technikerausbildung oder eine Weiterbildung zum Fachwirt anstreben. Das sogenannte Aufstiegs-Bafög bietet Zuschüsse zu Prüfungs- und Lehrgangsgebühren und unterstützt bei Vollzeitmaßnahmen auch den Lebensunterhalt.

Ausbildungskredite für Studenten

Ein Bildungskredit zeichnet sich durch spezielle Zugangsvoraussetzungen und Rückzahlungskonditionen aus. Für die Beantragung ist kein eigenes Einkommen nötig, und die Rückzahlung beginnt erst einige Jahre nach der Auszahlung der ersten Rate. Anders als bei herkömmlichen Krediten, wo die Gesamtsumme oft direkt nach der Zusage ausgezahlt wird, erfolgt die Auszahlung hier meist in monatlichen Raten. Es gibt auch Angebote der KfW, die eine einmalige Auszahlung ermöglichen. Eine wichtige Bedingung ist der Nachweis einer Aus- oder Weiterbildungsteilnahme.

Nicht alle Kredite für Auszubildende, Schüler und Studierende weisen diese Besonderheiten auf. Einige sind lediglich allgemeine Kredite, die als Bildungskredite beworben werden. Ihre Bedingungen, darunter die Auszahlungsweise und die Zinsen, entsprechen denen üblicher Ratenkredite und sind oft vergleichsweise hoch. Achten Sie darauf, wie viele Kosten Sie durch einen Kredit decken, denn die vollständige Finanzierung eines Studiums durch ein Darlehen kann schnell zu einer Schuldenfalle führen.

Welche Arten von Ausbildungskrediten gibt es?

Es gibt zwei Arten von Krediten zur Finanzierung der Ausbildung: den staatlichen Bildungskredit der KfW-Bank und private Bankkredite, deren Bedingungen ähnlich sind.

  1. Staatlicher Bildungskredit der KfW

Die Beantragung des Bildungskredits der KfW erfolgt über das Bundesverwaltungsamt. Bewerber, die zwischen 18 und 35 Jahre alt sind, können eine Genehmigung direkt erhalten und einen Vertrag mit der KfW abschließen. Die geförderte Ausbildung muss in Vollzeit stattfinden und darf eine Laufzeit von höchstens 24 Monaten bis zum Abschluss nicht überschreiten. Zudem muss die Ausbildung zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führen, wobei auch eine zweite Ausbildung unterstützt werden kann.

Der Hauptzweck besteht darin, Schülerinnen, Schüler und Studierende finanziell zu unterstützen, die keine eigenen Ersparnisse haben und auch nicht ausreichend von ihren Eltern unterstützt werden können. Ein wesentlicher Vorteil dieses Kredits im Vergleich zu anderen ist seine niedrige Verzinsung.

  1. Privater Bankkredit zur Ausbildungsfinanzierung

Der Kreditvertrag wird direkt zwischen der Bank und dem Kreditnehmer abgeschlossen. In der Regel handelt es sich um einen klassischen Ratenkredit. Banken vergeben diese Kredite in der Regel erst nach Ablauf der Probezeit und orientieren die Kreditlaufzeit an der Dauer der Ausbildung. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die berufliche Zukunft des Kreditnehmers nach der Ausbildung ungewiss ist. Die Angebote richten sich in der Regel an Studierende im Alter von 18 bis 44 Jahren, die ein Vollzeit- oder Teilzeitstudium, ein Präsenzstudium oder ein Fernstudium absolvieren, sowie an Studierende, die ihr Studium berufsbegleitend absolvieren.

Die Angebote gelten auch für Studierende, die ein Semester im Ausland studieren, sofern sie während dieser Zeit an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sind. Die Hochschulen müssen staatlich oder staatlich anerkannt sein. Die Zins- und Tilgungskonditionen können je nach Kreditinstitut variieren. Nach Abschluss des Studiums räumen die meisten Darlehensgeber eine tilgungsfreie Zeit von 18 bis 24 Monaten ein, um den Absolventen die finanzielle Stabilisierung zu erleichtern.

Was gibt es bei einem Ausbildungskredit zu berücksichtigen?

Der Bildungskredit muss zur persönlichen Finanzsituation passen. Wer während der Ausbildung einen Kredit aufnehmen möchte, sollte die finanziellen Folgen genau durchrechnen, um eine frühzeitige Verschuldung zu vermeiden. Hier einige wichtige Überlegungen:

  •  Der Kredit ist zur Unterstützung der Ausbildung gedacht und sollte mit Bedacht eingesetzt werden.
  • Die monatlichen Raten sollten so bemessen sein, dass sie nicht nur die regelmäßigen monatlichen, sondern auch die jährlich anfallenden Kosten abdecken.
  • Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt in festgelegten Raten, beginnt aber erst nach Abschluss der Ausbildung.
  • Auch die Kosten für Praktika können durch das Darlehen abgedeckt werden.
  • Rückzahlungspausen nach Abschluss der Ausbildung sind möglich, können aber die Kosten des Darlehens erhöhen.

Unabhängig davon, welche Art von Bildungskredit Sie in Erwägung ziehen, ist es wichtig, sich über die Laufzeit und den Zeitpunkt Gedanken zu machen. Dies gilt insbesondere für einen Studienkredit. Überlegen Sie sich gut, wie lange Sie die finanzielle Unterstützung tatsächlich benötigen. Benötigen Sie den Kredit für die gesamte Studiendauer oder nur für die Abschlussphase? Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), das jährlich mehr als 40 Studienkredite und Bildungsfonds bewertet, empfiehlt: „Nehmen Sie so wenig Kredit wie möglich, aber so viel wie nötig auf, um Ihr Studium mit Zukunft oder eine perspektivreiche Ausbildung ohne finanzielle Hürden zu meistern“.

Fazit

Bildungskredite sind eine durchaus sinnvolle Option, um eine Weiterbildung zu finanzieren. Allerdings sollten bei der Kreditaufnahme einige wichtige Kriterien beachtet werden, um eine Überschuldung zu vermeiden.